Sie lachen mich aus, weil ich, eine Magd,
Um den Liebsten mein‘ Trauer trage,
Dass ich des Nachts, wenn keiner mich braucht,
Seinen Tod, den jähen, beklage.

Mein zusammengesticktes schwarzes Kleid
Gibt Anlass zu heiteren Scherzen;
Was kümmert mich der äußere Tand,
Ich traure ja mit dem Herzen.

Sie schelten meine bebende Hand,
Weil sie nicht wie sonst so geschwinde,
Ach wüssten sie, wie die Fremde tut
Dem armen verlassenen Kinde.

Sie heben ihr Hündchen sich auf den Schoß
Und fragen, was ihm wohl fehle,
Und lachen doch fort aus meiner Brust
Die von Gott geschaffene Seele.

Johanna Ambrosius