Gedichte 10
Geborgen in deinen Händen
gott, nimm unsere toten auf wie ein vater, wie eine mutter schütze und wärme sie mit dem mantel deiner liebe Du bist tröstlicher als unsere worte du bist näher als unsere vorstellungen wohin wir auch gehen du fängst uns auf, wenn wir fallen du sammelst unsere tränen du hältst uns in der einsamkeit und ...
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Es muss doch irgendwo sein
Etwas, das trägt und hält. Ein Kleinod, ein funkelnder Schrein. In der verdorrenden Welt. Eine Kammer voll Orgelwind, ein singendes Muschelhaus. Die, wie die Kinder sind, Gehen dort aus und ein. Marie-Luise Kaschnitz
Nur geborgt
Nur geborgt Was wir besitzen, ist nur geborgt: worin wir wohnen, was wir haben, wer wir sind. Die wir lieben, sind nur geborgt. Wann sie gehen, entscheiden wir nicht. Wir entscheiden, ob wir die Erinnerung als Geschenk annehmen wollen. © Renate Salzbrenner
Steh‘ nicht an meinem Grab und weine…
Steh’ nicht an meinem Grab und weine… Ich bin nicht dort. Ich schlafe nicht. Ich bin in den tausend wehenden Winden. Ich bin der Diamant, der im Schnee glitzert. Ich bin das Sonnenlicht über dem reifenden Korn. Ich bin der sanfte Herbstregen. Wenn Du in der morgendlichen Stille erwachst, bin ich der Vogel, der ...
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Menschen gehen zu Gott in ihrer Not
Menschen gehen zu Gott in ihrer Not flehen um Hilfe, bitten um Glück und Brot um Errettung aus Krankheit, Schuld und Tod. So tun sie alle, Christen und Heiden. Menschen gehen zu Gott in Seiner Not finden ihn arm. geschmäht, ohne Obdach und Brot, sehn ihn verschlungen von Sünde, Schwachheit und Tod. Christen stehen ...
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Jeder empfindet anders
Trauer– ein weiter Weg. Steinig und schwer. Menschen begleiten dich ein Stück. Doch gehen musst du. Trauer– du weißt nicht wohin. Wie soll es weitergehen? Tränen verschleiern deinen Blick; wie an einer Kreuzung – der 1000 Wege, so fühlst du dich. Doch auf den Schildern steht kein Ziel. Denn die Richtung bestimmen musst du. ...
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Trost
Als ich weinte in deinen Armen hast du nicht versucht, meine Tränen zu stillen. Du hast mich festgehalten, damit ich weiter weinen konnte als allein. So hast du mir geholfen. ©Hans Curt Flemming
Es ist jetzt nicht die Zeit, um zu ernten.
Es ist jetzt nicht die Zeit, um zu ernten. Es ist auch nicht die Zeit, um zu säen. An uns ist es, in winterlicher Zeit uns eng ums Feuer zu scharen und den gefrorenen Acker in Treue geduldig zu hüten. Andere von uns haben gesät. Andere nach uns werden ernten. An uns ist es, ...
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Warum soll ich den Tod fürchten?
Beim Einschlafen denke ich manchmal: Was wird mit mir sein, wenn ich nicht mehr aufwache? Ich denke, mir oft, dass ich vor der Geburt von meiner Mutter umgeben war, in ihrem Leib, ohne sie zu kennen. Dann brachte sie mich zur Welt, und ich kenne sie nun und lebe mit ihr. So, glaube ich, ...
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Die Magd in Trauer
Sie lachen mich aus, weil ich, eine Magd, Um den Liebsten mein‘ Trauer trage, Dass ich des Nachts, wenn keiner mich braucht, Seinen Tod, den jähen, beklage. Mein zusammengesticktes schwarzes Kleid Gibt Anlass zu heiteren Scherzen; Was kümmert mich der äußere Tand, Ich traure ja mit dem Herzen. Sie schelten meine bebende Hand, Weil ...
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